Der Troll und die Taverne!

Der Troll und die Taverne!

Heute war einer dieser Tage, an denen man sich wünschte, einfach im Bett geblieben zu sein. Es begann damit, dass ich in aller Frühe durch ein lautes Poltern aus dem Keller geweckt wurde. Krummfilz war bereits auf den Beinen und murmelte etwas von "plötzlichen Besuch".

„Krummfilz, was zum Geier machst du da unten?“, rief ich, während ich mich die Treppe hinabkämpfte und dabei mit meinem Hemd kämpfte.

„Chef, du nix glauben! Da sein Troll, der denken, wäre in einer Taverne!“, antwortete Krummfilz, der zwischen den Paketen und Kisten umherhuschte.

Ein Troll? In meinem Laden? Das konnte nur schiefgehen. Als ich endlich den Laden erreichte, sah ich ihn. Ein riesiger, grünhäutiger Troll, der mit einem fröhlichen Lächeln auf einem meiner besten Holztische saß. Der Tisch ächzte bedrohlich unter seinem Gewicht. Der Troll schaute mich mit großen, erwartungsvollen Augen an.

„Schnaps! Wo bleibt Schnaps?“, brüllte er und klopfte mit seiner Faust auf den Tisch, sodass ein paar Bücherstapel umkippten.

„Ähm, guten Tag. Dies ist keine Taverne, sondern ein Bücherladen“, erklärte ich vorsichtig und versuchte, die Lage zu beruhigen.

„Schnaps!“, brüllte der Troll, ohne auf mich zu hören, und blickte mich verärgert an. Krummfilz flitzte hinter ihm herum und hielt ein paar Flaschen Apfelsaft in die Höhe.

„Das sein Beste Meskinness aus Bornland, was wir haben, großer Freund“, sagte der Goblin, und ich war überrascht, wie geschickt er dabei vermied, unter den riesigen Trollfüßen zertrampelt zu werden.

Der Troll schnappte sich eine Flasche und nahm einen großen Schluck. Seine Augen weiteten sich, und ein breites Grinsen zog sich über sein Gesicht.

„Das kein Schnaps! Aber schmecken gut!“, rief er erfreut aus. Vermutlich war der Saft schon verschimmelt. Krummfilz und ich atmeten erleichtert auf. Doch unsere Freude währte nicht lange, denn der Troll erhob sich plötzlich und begann, mit seinen riesigen Armen zu fuchteln.

„Noch mehr! Mehr Schnaps!“, verlangte er und trat dabei versehentlich gegen eine Regalwand, die bedrohlich wankte.

„Krummfilz, tu etwas!“, rief ich verzweifelt, doch der Goblin war bereits einen Schritt voraus. Er hatte ein Seil geschnappt und versuchte, den Troll irgendwie zu beruhigen. Der Troll lachte nur und schien das Ganze für ein lustiges Spiel zu halten.

„Vielleicht sollten wir ihn einfach herausführen?“, schlug ich vor. Krummfilz nickte und kletterte geschickt auf die Schulter des Trolls.

„Hey, großer Freund, wie wäre es, wenn wir gehen nach draußen und dir dort richtige Taverne zeigen?“, schlug Krummfilz vor. Der Troll schien einen Moment nachzudenken, dann nickte er heftig.

„Taverne! Schnaps!“, rief er begeistert.

Gemeinsam führten wir den Troll nach draußen. Es war keine leichte Aufgabe, aber schließlich schafften wir es. Sobald er draußen war, drehte er sich zu uns um und winkte fröhlich. Wir hielten ihm den angegarten und verschimmelten Apfelsaft vor die Nase und führten ihn zum "Ranzigen Raben" der Taverne von Jöckelmund Suffkopp, einem alten Gardisten der Boronsberger Armee, der wegen seines Hangs zum Alkohol unehrenhaft entlassen wurde. Sollte er sich nun mit dem Troll herumschlagen.

„Danke für Schnaps!“, rief er, bevor er in die heruntergekommene Spelunke stapfte. Man hörte ein Krachen und das Knirschen von Holz und zerbrechende Flaschen und einen wütenden Jöckelmund.

Zurück im Laden sahen Krummfilz und ich uns erschöpft, aber erleichtert an.

„Ich hoffe, das passiert nicht nochmal“, murmelte ich. Krummfilz grinste.

„Ach, Chef, wird nix langweilig hier, oder?“, sagte er und begann, die umgeworfenen Bücher wieder aufzusammeln.

Und so endete ein weiterer turbulenter Tag in Theos kleiner Bücherkiste. Wer weiß, welche Abenteuer morgen auf uns warten.

www.schlachtenwueter.de
Dein Onlineshop für Pen and Paper Rollenspiele und anderen Nerdkram!

Zurück zum Blog